Und wie Profis im Credit Management schwache Partner im Blick behalten
Ist ausreichend Liquidität und Eigenkapital beim Kunden vorhanden? Wie haben sich beide Indikatoren entwickelt? Dieses lässt sich zum Beispiel mit den Liquiditätskennzahlen und der Eigenkapitalquote errechnen.
Auskunfteien oder Versicherer sprechen von schlechterer Zahlungsweise, erhöhen den Bonitätsindex bzw. die Ausfallwahrscheinlichkeit. Versicherer reduzieren oder streichen Versicherungslimite. Bankauskünfte verschlechtern sich.
Hinweise auf eine Insolvenzgefährdung liefern die „Früherkennungstreppe“, die Checkliste „Schwachstellen-Früherkennung“ oder die fünf Stadien typischer Krisenverläufe.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie der Kunde schlechter zahlt. Er zahlt nicht mehr mit Skonto, nicht mehr innerhalb der Fälligkeit, die fälligen Rechnungen werden immer älter. Oder die Rechnungen überschreiten bestimmte Grenzen: Sie sind älter als branchenüblich, älter als 60, 90, 120 Tage.
Glauben Sie nicht ausschließlich Ihren Zahlen, hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl. Ihr Misstrauen in die zukünftige Zahlungsfähigkeit ist ein wichtiger Indikator.
Je mehr Anzeichen Sie bei einem Kunden erkennen, umso wahrscheinlicher droht eine Insolvenz. Je früher Sie gegensteuern, desto geringer wird Ihr Forderungsverlust.
Wie z. B.: Einzelfall Warenkreditversicherung/Factoring, Bürgschaften, Mobile Sicherheiten, Immobiliarsicherheiten, Abtretungen
Unser Gastautor Karsten Thiele ist Trainer und Berater im Bereich Credit Management.